Betreiber von Premiumwegen tagen drei Tage im Donaubergland
Wandertourismus im Wandel
Wie verändert sich der Wandertourismus in Zeiten der Digitalisierung und in Zeiten des Klimawandels?
Drei Tage lang war das Donaubergland auf Einladung des Deutschen Wanderinstitutes und organisiert von der Donaubergland GmbH Schauplatz des diesjährigen „Forum Premiumwege“.
Dabei treffen sich alljährlich die Wegebetreiber von Premiumwegen in Deutschland zum gemeinsamen Austausch und zur Fortbildung.
Nahezu ganz Deutschland wandert. Wandern boomt seit Jahren und daran haben Premiumwege und Qualitätswege einen ganz entscheidenden Anteil. Dabei stehen die Betreiber von Wanderwegen aktuell vor großen neuen Herausforderungen, sei es durch verändertes Verhalten der Gäste, sei es durch die Auswirkungen der Digitalisierung und des Klimawandels für die Unterhaltung der Wanderwege.
Bei der Expertentagung im Schlossberg-Hotel in Wehingen beschäftigten sich die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland und den Nieder-landen intensiv bei Vorträgen und in Workshops mit den Herausforderungen der Qualitätssicherung an Wanderwegen und den aktuellen und künftigen Trends im Wandertourismus.
Im Praxisteil der Tagung nahm Donaubergland-Geschäftsführer Walter Knittel die Gäste mit auf eine Wanderung und stellte den Donauwellen-Premiumweg „Eichfelsen-Panorama“ vor. Die Tagungsteilnehmer zeigten sich selbst im Dauerregen begeistert von der Landschaft im Donaubergland und von der Qualität des Weges.
Natürlich durfte dabei eine Einkehr in der Burg Wildenstein bei Kaffee und Donauwelle und ein gemeinsames Abendessen im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck nicht fehlen.
KI im Wandertourismus
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Sie verändert auch das Tourismusmarketing wie auch die tägliche Arbeit der Touristikerinnen und Touristiker. Und damit natürlich auch die Arbeit und Angebote im Wandertourismus.
Der KI-Experte Alexander Mirschel von Realizing Progress beleuchtet in einem praxisnahen Impulsvortrag und in der anschließenden Diskussion die aktuellen Herausforderungen bei der Nutzung von KI im Tourismus sowie die einschneidenden Veränderungen durch diese digitale Revolution. Dies erfordert vor allem ein professionelles Datenmanagement bei der Erarbeitung, Pflege und Bereitstellung der Touren und Wanderdaten. Zudem eröffnet die KI enorme Möglichkeiten bei der Formulierung und Vermarktung von Angeboten.
Wandern und ÖPNV
Wandern ist sicherlich eine der naturverträglichsten Aktivitäten in der Freizeit. Doch auch das Wandern ist per se nicht gleich nachhaltig. Fast 70 Prozent der Wandernden reisen mit dem eigenen PKW zur Tour an.
Es geht jedoch auch anders – mit Bus und Bahn. Da die Premiumwege aber meist weitab in der Natur im Ländlichen Raum zu finden sind, ist die Anfahrt mit Bus und Bahn oft nicht oder nur sehr schwierig möglich.
Deshalb bedarf es einer guten Besucherlenkung und einer möglichst umfassenden Information im Netz und vor Ort, wie, wann und wo eine Anreise und die Rückfahrt mit Bus und Bahn möglich ist. Eine Beschilderung vor Ort soll hier helfen und die Orientierung erleichtern.
Wanderforschung als Basis – der Wandermonitor
Wandern
Der renommierte Wanderforscher Heinz-Dieter Quack, Professor an der Ostfalia-Hochschule in Salzgitter und Leiter des Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes beim Bundeswirtschaftsministerium in Berlin, stellte die neuesten wissenschaftlichen Daten und Analysen zur Entwicklung des Wanderns vor. Diese helfen den Wegebetreibern vor Ort Vorlieben und Wünsche der Wandernden und laufend auch Veränderungen einzuschätzen und in ihrer Arbeit zu berücksichtigen.
Dazu gibt es als jährliches Befragungsinstrument den Wandermonitor
Wegepatenschaften von Unternehmen im Donaubergland
Einen besonderen Schwerpunkt bildete das bundesweit bisher einzigartige Projekt „Wegepatenschaften von Industrieunternehmen im Donaubergland“ und das Engagement der heimischen Wirtschaft für die Region. Dabei erläuterte Holger Müller, Geschäftsführer der Hammerwerk Fridingen GmbH, im Gespräch mit den Teilnehmern offen die Motivation seines Unternehmens für die langjährige intensive Kooperation als Wegepate für den Premiumweg „Donaufelsen-Tour“ in Fridingen.
Der Vorstandsvorsitzende der SHL AG in Böttingen Gerd Lehr besuchte gemeinsam mit seiner Frau auch die Tagung in Wehingen. Die SHL AG ist offizieller Wegepate der Donauwelle Alter Schäferweg. Er stand den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rede und Antwort rund um sein Engagenment und sowohl das seiner Firma wie auch seiner ganzen Familie für den Wanderweg.
Im Rahmen des Forums Premiumwege konnte der Donauwellen-Premiumweg Alter Schäferweg erneut mit dem Deutschen Wandersiegel ausgezeichnet werden.
Der Vorsitzende des Deutschen Wanderinstituts Klaus Erber konnten den Vertretern des Donauberglandes, allen voran Tuttlingens Landrat Stefan Bär, und den Kooperationspartner dieses Premiumweges die Urkunde überreichen.