Erdgeschichte erleben

Ein Fluss verschwindet und taucht wieder auf

Und dazwischen: Die „schwarze“ Donau

Die Donau ist schon ein seltsamer Fluss, vor allem auf ihrer ersten Wegstrecke.

Erst kann man sich darüber streiten, wo sie denn genau entspringt, und kaum hat sie ihren Weg hinter Donaueschingen gefunden, da macht sie etwas weltweit Einzigartiges: Sie teilt sich und fließt in zwei (Welt-)Meere.

Bei Immendingen und Möhringen versinkt ein großer Teil des Donauwassers einfach in Schlucklöchern. Bis hinter Fridingen gibt es immer wieder weitere Versinkungs- und Versickerungsstellen. Was oberirdisch abfließt, wird auf einer rund 2800 Kilometer langen Reise irgendwann im Schwarzen Meer münden.

Was aber verschwindet und unterirdisch abfließt, sucht sich den Weg nach Süden und taucht nach zwei, drei Tagen in der Aachquelle im Hegau wieder auf. Von dort fließt das Donauwasser über die Radolfzeller Aach in den Bodensee und in den Rhein und mit dem Rhein in die Nordsee.

Immer häufiger ist das Flussbett im Sommer komplett trocken, mittlerweile an rund 200 Tagen im Jahr. Dann verabschiedet sich die Donau komplett in den Untergrund. Dann heißt es,  ‚Wien liegt am Krähenbach‘, dem ersten Zufluss nach der Versickerungsstelle, der bei Möhringen ins Donaubett mündet.

 

Warum ist das so?

Weil das Kalkgestein der Schwäbischen Alb, auf das die Donau vom Schwarzwald kommend bei Immendingen trifft, immer löchriger wird. Und weil der Rhein der Donau langfristig regelrecht das Wasser abgräbt, da der Rheingraben tiefer liegt und das Wasser lieber in diese Richtung fließt.

Eine spannende Vorstellung!

Donauquelle

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"Schluckloch"

schluckloch
hhlenfisch

Sensation in der „schwarzen“ Donau: Der erste Höhlenfisch in Europa

Was ist ein Höhlenfisch? Wie der Name schon sagt, ein Fisch, der in unterirdischen Gängen und wassergefüllten Höhlen lebt. Gibt es eigentlich nicht in unseren Regionen, allenfalls in den Tropen. Dachte man. Doch seit ein paar Jahren wissen wir: Das gibt es unter dem Donaubergland und dem Hegau.

Noch so ein Naturwunder, und wieder hat es etwas mit der Donauversickerung zu tun:

In den riesigen unterirdischen Höhlen und Gängen, in der „schwarzen“ Donau,  zwischen der Donauversickerung und der Aachquelle, leben Höhlenfische. Im Jahr 2015 wurden sie erstmals von Höhlentauchern, die über den Aachtopf von Süden in die Unterwelt abgetaucht waren, entdeckt. Eine echte Sensation.

Denn bisher war man davon ausgegangen, dass es soweit nördlich auf der Erde keine Höhlenfische geben kann.
Die Höhlentaucher vom Aachtopf, die seit Jahren das Höhlensystem von Aach her erforschen, sind aber auf diesen Höhlenfisch gestoßen. Das sind nicht etwa Fische, die sich erst vor kurzem aus der Donau über die Versinkungsstellen in die Höhlen verirrt hätten. Es handelt sich vielmehr bei den blassrosanen kleinen Fischen um Bachschmerlen, die seit mehreren Jahrtausenden im Untergrund leben und sich der Umwelt dort angepasst haben. Forscher gehen davon aus, dass sie mehr mit Donaufischen gemeinsam haben als mit Fischen aus der Aach.
Offensichtlich ernähren sie sich von dem, was das Donauwasser über die Versickerung so mit sich bringt.

 

Die Aachquelle

Der „Aachtopf“ beim Städtchen Aach im Hegau ist die wasserreichste Quelle in Deutschland. Er bildet einen kleinen, grünschimmernden See direkt in Aach.

Die Schüttung schwankt jedoch sehr stark nach Jahreszeit und Niederschlagsmengen. Bis zu 24.000 Liter Wasser pro Sekunde kann aus der rund 18 Meter tiefen Quellhöhle aufsteigen. Gut zwei Drittel des Wassers stammt wohl aus der Donau, das andere Drittel aus anderen Quellen, Bächen und Flüssen der Umgebung.

Mehr zur Aachquelle:

www.aachquelle.de

Aachquelle

Aach

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